Diese Stadt ist ein Ameisenhaufen. Wir schrammen nur an ihrer äußeren Peripherie entlang, als wir auf der Suche nach Supermarkt und Campingplatz schwitzend und müde von Westen kommen. Hier ist es mindestens zehn Grad wärmer als es morgens in Essaourira an der Küste war. Das heißt: Rund 35 Grad im Schatten.
Autor: Helena Brinkmann
Der Mann, der Vögel liebt
„I have a boat!“, raunt uns ein bärtiger Geselle mit einer immensen Zahnlücke zu, als hätte er soeben offenbart, dass er ein Freudenhaus in der Lagune besitzt. Sören ist irritiert wie immer, wenn er von solchen Burschen angequatscht wird. Doch der Mann hat ein pinkfarbenes Poloshirt mit Flamingos drauf an, das ihn irgendeiner Vereinigung zuweist und irgendwie glaubwürdig macht. „Flamingos“ und „boat“ klingt für mich nach einem Abenteuer, das es sich zu begehen lohnt. Aber morgen. Der Zahnlückige rät uns, gegen Mittag auf ihn zu warten, er sei dann dort. Wir glauben uns gegenseitig nicht und sind dann doch am nächsten Tag, Punkt zwölf, alle am Treffpunkt: An der Fischerbucht unterhalb von Moulay-Bousselham, einem verdreckten Ort an der Küste zwischen Tanger und Rabat.
Azzemour
Nach unserem Ausflug in die Großstadt Rabat durchqueren wir Casablanca, halten dort aber nicht. Es ist einfach zu viel. Als nächstes steht Azzemour auf dem Plan. Das soll ein kleiner, netter Fischerort an einem Fluss nahe der Küste sein. Es ist aber auch sehr arm, voller Straßenkatzen und fast touristenfrei.
Rabat
Die Hauptstadt dieses Landes ist wuselig, voll und laut. Der Souk, der Markt in der Innenstadt kommt erst abends richtig in Fahrt. Tagsüber kann man in Ruhe durch die Gassen der Medina wandern und Tee trinken.
Assilah
Assilah ist ein wunderschöner Küstenort mit weißen und bunten Häuschen in der Medina. Dort haben Sören und ich den ersten Tag auf dem fremden Kontinent verbracht.
Amin war von 1980-84 in Deutschland beim Zirkus beschäftigt. Dort arbeitete er als Clown, baute auf und ab und erledigte, was sonst noch zu tun war. Heute lebt er wieder in Assilah und bemalt dort in seiner kleinen Werkstatt Holztische mit traditionellen marokkanischen Mustern.
Long Way Down: Von Salamanca bis Assilah
Salamancasalamanca, du hoheitliche Stadt! Sie thront auf einem Hügel, reckt stolz ihre renaissancenen, sandweißen Mauern, Zinnen und Türmchen und sieht herab auf ihre hässlichen Vororte, die immergleichen rotbraunen Kastenbauten in denen haust, wer es nicht in die alte Stadt geschafft hat. Die alten, restaurierten oder gut erhaltenen Gemäuer der Innenstadt wirken pompös und beeindruckend, hohe Fassaden, über und über geziert von Reliefen, unterbrochen von dunkelroten, eisenbeschlagenen Toren. Vereinzelt sprenkeln fein umgärtnerte Bäume das Bild, insgesamt eine angenehme Altstadt.
Fünf Tage Roadtrip pur: von Dortmund nach Salamanca
Die Sonne geht purpurn und optimistisch über Dortmund auf. Jeder vernünftige Mensch liegt noch in den Federn, als Sören und ich uns müde und aufgeregt auf dem Weg nach Süden machen. Auf den Weg nach Marrakesch mit meiner Bullidame Zora, ein VW T3 von 1986, geschmeidige 367000 Kilometer auf dem breiten Buckel. In Köln nehmen wir kurzerhand einen Tramper mit, einen Franzosen, dessen Namen wir nicht erfragen aber der nach Abenteuer, Sorglosigkeit und ein wenig Schweiß riecht und mit fünf Jungs durch Deutschland und Frankreich trampt. Er freut sich über das Auto und die Doors aber besonders über unsere Route, die wir kurzerhand verlegen. Statt nachmittags über Paris zu fahren, geht’s nach Troyes, wo wir den Tramper absetzen.
Auf dem Weg nach Marrakesch
Die letzten Dinge sind gepackt, mein Zimmer ist untervermietet, Fulda halbwegs verabschiedet. Auf meinem alten Bulli lasten große Erwartungen: Am 19. Juli starten wir Richtung Marrakesch.
Die Stationen für den Hinweg sind grob abgesteckt. So langsam schleicht sich bei mir ein mulmiges Gefühl ein: Fünf Wochen lang werden wir unterwegs sein. Rund 7000 Kilometer muss meine alte Bullidame Zora schaffen. Doch viel größer als das mulmige Gefühl ist das aufgeregte Kitzeln im Bauch. Abenteuer, Fernweh, Farben, Gerüche, Träume, Aussichten und Ansichten warten auf mich. Außerdem tausende Bilder. Ich bin aufgeregt wie wild. Hier werde ich alle Interessierten auf dem Laufenden halten.
Dekkelmukke: Meine erste Moderation
Einer der Höhepunkte meiner Ausbildung in der Lehrredaktion do1 TV an der TU Dortmund war meine erste Moderation. Doch nicht nur das: Auch das Konzept dieser Musik-Talksendung und den Vorspann habe ich mit ein paar Kommilitoninnen ausgedacht und umgesetzt. Das Ganze hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und siehe da: So nervös, wie ich vor der Kamera war, wirke ich letztendlich gar nicht.
Musikfernsehen war gestern? Pustekuchen! Für unser neues Format “Dekkelmukke” holen wir die kreativen Köpfe des Ruhrpotts hinter ihren Instrumenten hervor, laden sie auf ein Getränk ein und lassen uns ihre Geschichte erzählen. Natürlich inklusive Homestory, Sound-Analyse und Live-Mukke. Diesmal: Das Singer-Songwriter-Duo Domingo aus Haldern auf ein Bier im Goldengrün.